Die Ereignisse und der geschichtliche Wandel der letzten 100 Jahre waren immer eine Herausforderung für den Chor. Dazu zählen vor allem die zwei Weltkriege, die den Chor fast zerbrechen ließen. Zu den Anfängen des Dornstetter Posaunenchors hält die Chronik des evangelischen Männer- und Jünglingsvereins (später CVJM) folgendes fest:

„Als um die Jahrhundertwende in vielen Orten des Schwabenlandes Posaunenchöre entstanden, wurde auch unter den Mitgliedern des Evangelischen Männer- und Jünglingsvereins Dornstetten der Wunsch laut, einen eigenen Posaunenchor zu haben ... Ein Chor, der zur Ehre Gottes, zur Freude und Erbauung der Gemeindeglieder Musik machen würde ... Ein Chor der Eindruck machte und durch den viele Menschen mit dem Evangelium erreicht werden konnten.“

 

Als Gründer gilt Christian Neub, der 1910 mit großem Eifer die Ausbildung der ersten Bläser übernahm und so den Chor mit anfangs fünf Bläsern auf den Weg brachte. Nachfolger als Chorleiter wurde 1920 Hermann Kaupp. Ihm ist es zu verdanken, dass die Chorarbeit in der schwierigen NS-Zeit nicht zerbrach und nach dem Krieg wieder aufgenommen wurde. Die Chronik berichtet aus dieser Zeit:

„Auch die Arbeit des Posaunenchors kam mit der sofortigen Einberufung einiger Bläser fast zum Stillstand. ... Manchmal war das Turmblasen nur einstimmig zu hören, weil sonst kein Bläser mehr vorhanden war!“

 

Unter der Leitung von Hermann Meng von 1952 an, entwickelte der Chor einen hohen Leistungsstand. Fünf Jahre später übernahm Otto Wennagel das Dirigentenamt. Durch sein großes Engagement wuchs der Chor weiter an. Mit ihm wurde 1960 das 50-jährige Jubiläum gefeiert. Die Chormitglieder bildeten viele junge Bläser aus, gestalteten Gottesdienste mit und nahmen bei Veranstaltungen im Bezirk oder beim Landesposaunentag in Ulm teil.

 

Otto Wennagel übergab den Chor 1977 an seinen Sohn Manfred, der den Chor 27 Jahre erfolgreich weiterführte. Viele neu ausgebildete junge Bläserinnen und Bläser kamen dazu. Außer mit Choralmusik wurde der Chor auch mit neuen Stilrichtungen der 80-er und 90-er Jahre konfrontiert.

 

2005 wurde die Leitung des Chors aufgeteilt. Als Dirigent und musikalischer Leiter konnte Helmut Frey aus Pfalzgrafenweiler gewonnen werden. Die organisatorische Leitung liegt seither in den Händen von Martin Strähler.

 

Dem Anspruch aus Psalm 150 fühlen sich die 21 Bläser und Bläserinnen nach wie vor verpflichtet: Gott zu loben, mit großem, ehrenamtlichen Engagement, mit wohlklingenden Instrumenten, musikalisch auf Augenhöhe mit der Zeit.

Für Bläser gibt es keine Altersgrenze. Ältere und Junge gemeinsam, das gilt schon seit Beginn der Posaunenchorarbeit.

Externer redaktioneller Inhalt

Hier werden externe Inhalte des (Dritt-)Anbieters Google Ireland Limited (YouTube: Video- und Audio-Streaming) bereitgestellt. Mit Aktivierung des Dienstes stimmen Sie der in unseren Datenschutzinformationen (DSG-EKD) und in unserer Consent-Management-Policy (TTDSG) beschriebenen Datenverarbeitung zu.

Die Verantwortlichen hatten einen großen Spannungsbogen an Musikliteratur zusammengestellt, um die Leistungsfähigkeit des Chors unter Beweis zu stellen. Johann Sebastian Bach durfte im Programm genauso wenig fehlen wie die Anbetungslieder von Albert Frey oder Kompositionen von Dieter Wendel und Hans-Ulrich Nonnenmann.

 

„Loblieder sind immer Bestandteil unserer Notenliteratur, doch wir spielen nicht nur bei Gottesdiensten, sondern sind auch diakonisch und sozial tätig“, erklärten Friedrich Weigold und Martin Strähler die Anliegen des Chors. Mit humorvollen Erinnerungen gespickt ließen sie die 100-jährige Chorgeschichte Revue passieren.

 

Besondere Farbtupfer im Programm waren die Solostücke von Michael Kraus, Trompete, und Uta Schumacher, Orgel. Sie interpretierten unter anderem zwei Fenster von Mark Chagall mit der Musik von Petr Eben. Auch ihre Variationen zu „Amazing grace“ fanden reichlich Beifall.

 

Den Festgottesdienst am Sonntagmorgen gestaltete Dekan Harald Stumpf. Landesposaunenwart Hans-Ulrich Nonnenmann ehrte die Bläser. Gottfried Hilligard und Walter Mutz erhielten von ihm eine besondere Auszeichnung für 50 Jahre Mitwirkung im Posaunenchor. Zum Abschluss gaben die 25 Bläserinnen und Bläser noch ein Platzkonzert vor der Martinskirche, das wie bei den Landesposaunentagen mit dem „Gloria sei dir gesungen“ endete.

Bilder vom Fest